Nicht alles ist ein Trauma und dennoch begegnen wir in unserem Leben immer wieder vielen Situationen, die kleinere oder größere traumatische Spurrillen hinterlassen können. Die Beschäftigung damit ist deshalb grundlegend in jeder Begleitung mit Menschen. Es ist aber zunächst auch hilfreich, um uns selbst zu verstehen.
Wenn Sven manchmal mit Irmgard spricht, ist er hinterher immer richtig verwirrt. Irgendwas klappt da in der Kommunikation nicht. Obwohl sich beide so bemühen. Was ist da bloß los?
Im Coaching geht es eigentlich um ein ganz belangloses berufliches Thema und plötzlich taucht etwas aus der Vergangenheit auf, das den Coach verunsichert. Ist das noch Coaching oder gehört das in Therapie?
Hermann schreit Marta manchmal absolut unbegründet an. Neulich kam das vor, nur weil sie beim Frühstücken auf das verklebte Honigglas gezeigt hat. Sie dachte an den Imker, bei dem sie den Honig beim nächsten Mal wieder kaufen wird. Hermann fühlte sich allerdings beschuldigt und rechtfertigte sich schreiend – wie so oft. Wofür eigentlich?
Gerti fühlt sich grundsätzlich ganz wohl, aber immer wieder gibt es Situationen, in denen sie vollkommen neben der Spur steht und einfach nur noch Ängste spürt, die sie gar nicht zuordnen kann. Wozu sollen diese Ängste denn gut sein?
Wolfgang ist Bauarbeiter. Auf dem Bau werden von einem Kollegen, den Wolfgang eigentlich sehr gerne mag, immer wieder mal lustige Lieder gepfiffen. Er bekommt dabei starke Beklemmungen und weiß zumindest nun schon mal, dass es mit dem Pfeifen zusammenhängt. Früher dachte er, es läge am Kollegen. Aber was soll das?
Bertram ist Pfarrer und hat immer wieder Gespräche mit dem Gruppenleiter Karsten, denn dieser macht immer alles auf den letzten Drücker. Er schiebt nämlich alles vor sich her. Er hat deshalb auch schon viele Prüfungen im Studium versemmelt, sagt er auch selbst. Woher kommt das denn und was will Karsten damit erreichen? Braucht er einfach immer Termindruck? Wieso?
Gabi ist Gemeindereferentin und absolut motiviert – trotz der ganzen Krisen in der Kirche. Doch die Gespräche mit Marianne, die in der Pfarrei mitarbeitet, enden immer in einem Loch. Hinterher fühlt sie sich ausgelaugt und leer. Was kann sie anders machen?
Johanna versucht, allen immer alles recht zu machen. Sie geht oft über ihre Grenzen und spürt am Schreibtisch manchmal nicht mal, dass sie Hunger hat oder auf die Toilette muss. Sie arbeitet sehr viel und kümmert sich viel um andere. Dafür ist sie von vielen sehr anerkannt. Sie ist ja auch so herzlich, fürsorglich und empathisch. Ist da alles im Lot?
So stellen wir uns oft viele Fragen über scheinbar beiläufige Alltagserlebnisse und es könnten noch viele Beispiele aus der Praxis erzählt werden. Was all dies mit dem Thema Traumata zu tun hat, ist Inhalt des ersten Teils einer dreiteiligen Reihe.
Das Wesentliche einer traumatischen Erfahrung wird in dieser ersten Einheit deutlich und es gibt viele Informationen zu diesen Themen:
- Wie erkenne ich traumatische Hintergründe und was passiert im Körper?
- Welche verschiedenen Trauma-Erfahrungen unterscheiden wir und welche sind die Gravierendsten?
- Was sind und was bewirken traumatische Erfahrungen?
- Welche Bindungsmuster haben Einfluss auf traumatische Erfahrungen?
- Welche Auswirkungen entstehen für Beziehung und Partnerschaft?
- Was weiß man heute über die Neurobiologie von Stress und Trauma?
Was die Beispiele im Eingang des Textes mit traumatischen Erfahrungen zu tun haben, wird an diesem Abend klar.
WICHTIG: Die Teilnahme an Teil 2 und Teil 3 setzt Teil 1 voraus.